Im allgemeinen Sprachgebrauch wird häufig dazu geraten, eine ausgewogene Ernährung zu sich zu nehmen, das gilt sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Doch was bedeutet das überhaupt?

Was ist denn ausgewogen und was versteht man darunter? Im Laufe der Jahre meiner kinderärztlichen Praxis habe ich sehr häufig mit Eltern und Patienten darüber gesprochen und es kursieren ganz unterschiedliche Meinungen darüber, was eine ausgewogene Ernährung für Kinder beinhaltet. Die Vorstellung darüber, was gesunde Ernährung ist und was man dazu braucht, hat sich in den letzten Jahren auch sichtlich gewandelt.

Tatsächlich ist es so, dass unsere Nahrungsmittel bedauerlicherweise im Laufe der letzten Jahre an Qualität und an Inhaltsstoffen verloren haben. Ganz allgemein kann man sagen, dass viel weniger Mineralien , Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind als noch vor einigen Jahren .

Das liegt zum Teil an der veränderten landwirtschaftlichen Anbauweise, am Einsatz von Pestiziden und natürlich im Bereich der Tierhaltung auch daran, dass Massentierhaltung und der reguläre Einsatz von Antibiotika zunehmend Einzug gehalten hat. Erst nach und nach wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass unsere Nahrung ganz allgemein einem Prüfstand unterzogen werden muss. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren sehr viele Erkenntnisse darüber gewonnen, wie unsere Ernährung auf die Entwicklung von Erkrankungen und auch insbesondere auf die Entwicklung von Krebserkrankungen Einfluss nehmen kann. Ganz allgemein kann man zum Beispiel sagen, dass die wahren Krebs-Ursachen nur zu einem Drittel genetisch befingt sind und zu zwei Drittel durch
unsere Lebensgewohnheiten und somit auch die Ernährung bedingt sind.

Wie lauten nun meine konkreten Empfehlungen für eine wirklich gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche? In erster Linie sollte die Ernährung pflanzenbasiert sein, und hier sollte man sich an den Ratschlag halten, saisonal und regional zu essen, beziehungsweise auch überwiegend echte Bio-Produkte einzukaufen.
Der Anteil an Fleisch, und hier meine ich ausschließlich Bio Fleisch , sollte eher gering sein und je nach Alter des Kindes auf circa einmal pro Woche begrenzt sein. Fisch sollte natürlich auch auf dem Speiseplan stehen, aber in Hinblick auf erhöhte Quecksilber-und Schwermetallwerte auch dies nur in begrenzter Menge. Hier sind insbesondere die fetten Fischsorten , wie zum Beispiel Lachs zu bevorzugen, um einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen.

Nach Abschluss des Kleinkindalters sollte Milch nur noch selten konsumiert werden und auch Milchprodukte sollten eher weniger gegessen werden, da im Gegensatz zu früheren Annahmen nicht der positive Kalziumgehalt eine Rolle spielt, sondern insbesondere die entzündungsfördernden Wirkung von Milchprodukten im Vordergrund
steht. Zudem haben zunehmend mehr Kinder eine Laktoseintoleranz, so dass es sich sowieso lohnt, auf pflanzliche Milch-Alternativen auszuweichen. Hier sind die Angebote sehr vielfältig, es gibt zum Beispiel Hafermilch, Sojamilch, Kokosnussmilch, Mandelmilch und ähnliches.

Ganz wesentlich ist natürlich auch die Aufnahme von Ballaststoffen, die oft im kindlichen Speiseplan zu kurz kommt. Sehr oft kommen Kinder mit Problemen wie Verstopfung und anderen Verdauungsproblemen in die Praxis. Auch hier lohnt es sich auf Vollkornprodukte umzusteigen und auch regelmäßig Flohsamenschalen und Ähnliches zu sich zu nehmen.
Und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte natürlich selbstverständlich sein und hierbei sollte in erster Linie Wasser und ungesüsster Tee angeboten werden.

Es empfiehlt sich jedoch, diese allgemeinen Ernährungsempfehlungen für jedes Kind individuell zu gestalten und im Einzelfall genau zu besprechen.
Neben der Ernährung spielen natürlich auch andere Lifestyle Faktoren eine große Rolle bei der Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit und Wohlbefinden.

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Namitha Nagaraj

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